Inhalt express 12/2007

Gewerkschaften Inland

Stephan Krull: »Aufbruch? Wohin?«, zum IG Metall-Gewerkschaftstag               S. 1

Bernd Riexinger: »Weiter so, heißt die Devise«, zum ver.di-Bundeskongress   S. 2

Hans-Jürgen-Krahl-Institut: »Vollendeter Ohnismus«, oder: ein Versuch über »wesentliche« Grenzen gewerkschaftlicher Solidarität   S. 4

»Tarifeinheit über alles?«           S. 4

Detlef Hensche: »Gebeugtes Streikrecht«, Gerichte zensieren die Verfassung               S. 4

»Tarifvertrag als Selbstzweck«?, Bodo Ramelow zum GdL-Streik                            S. 6

Werner Sauerborn: »Absolut am Ende?«, Anmerkung zur »Krise der Gewerkschaften«             S. 6

 

Betriebsspiegel

Wilfried Schwetz: »Runter vom Sofa – Warum wir Jobs with Justice Deutschland brauchen«    S. 8

»Don‘t wear it – KIK it«, ver.di klagt gegen sittenwidrige Löhne bei Textildiscounter     S. 10

 

Internationales

Sam Gindin: »Einseitiger Klassenkampf«, über verpasste Chancen einer gesellschaftlichen Tarifpolitik in den USA                S. 10

Bodo Zeuner: »Revolutionäre Harmonie«, unterwegs auf der »Baustelle China«           S. 12

Siqi Luo: »Così van tutte«, zur Umgehung des neuen Arbeitsgesetzes in China                S. 14

KH: »Chinas neues Arbeitsrecht«, von der Lohnsklaverei zu ›doppelt freien‹ Verträgen    S. 14

Thomas Sablowski: »Gewalt sichert Hyperausbeutung«, Attacken auf die chinesische ArbeiterInnenbewegung                S. 15

»Verurteilung von andauernden Beeinträchtigungen und Gewalt gegen eine Arbeitergruppe in Shenzhen / China«, gemeinsame Erklärung Hongkonger Organisationen     S. 16

 

Rezension

Rotraud Schmidt: »Fremde Wasser«, über den neuen Krimi von Wolfgang Schorlau     S. 9

Anne Allex: »Dschungel-Navi«, über einen neuen Tatgeber zum Lebensunterhalt        S. 11

 

Leserbrief

Samuel Arret: »Lieber keinen Liebesbrief«, zu André Gorz und seinem »Brief an D. – Geschichte einer Liebe«                S. 8

Editorial

Liebe LeserInnen,

die KollegInnen von der GDL können dem Einzelhandel das Geschäft nun leider nicht mehr mit großflächigen Vorweihnachtsstreiks verderben, weil sie mit der Bahn AG einen eigenständigen Tarifvertrag auszuhandeln versuchen. Deshalb müssen die KollegInnen im Einzelhandel, deren Tarifverträge nun fast seit einem dreiviertel Jahr ausgelaufen sind (man achte auf die Flip-Flops auf den Streikfotos in dieser Ausgabe), alleine versuchen, die Zirkulation der Waren ins Stocken zu bringen, wenn sie, außer länger und später zu arbeiten, nicht auch noch dafür bezahlen wollen. Wenn die Arbeitgeber nicht hinhören und sonst auch keiner hinguckt – in dieser Ausgabe könnt Ihr es. Statt rein in den Laden raus auf die Straße, Streikkaffee trinken statt shoppen!

Ob die Gewerkschaft in einem solchen Kampf und überhaupt revolutionäre Organisationen sind, sein können oder nicht, darüber diskutieren in dieser Ausgabe Autoren des Hans-Jürgen-Krahl-Instituts und Werner Sauerborn. Die Frage, was es bedeuten könnte, dass Produktion »ab ovo mit einem Emanzipationsindex versehen« ist, wie es eben jener Hans-Jürgen Krahl formuliert hat (Konstitution und Klassenkampf, S. 384ff.), ist unser diesjähriges Weihnachtsrätsel für die, denen Sudoku und andere fernöstliche Braintrainingsmethoden angesichts der Verhältnisse hier zu autistisch sind. Wer damit fertig ist, kann weiter machen mit anderen spannenden Resultaten des Import/Exports. Dazu gibt es Berichte von Thomas Sablowski, Bodo Zeuner und Siqi Luo über das Land, wo ein Großteil des Plunders herkommt, der zu Weihnachten verschenkt werden wird, und wo die bigotte Moral des »Doppelstaats« mit Gewalt einerseits und neuem Arbeitsgesetz andererseits die Hyperausbeutung sichert.

Was sich in den hiesigen Gewerkschaften tut, wenn sie ihre Tage haben, berichten Bernd Riexinger für ver.di und Stefan Krull für die IG Metall.

Weihnachtlich gestimmt kann man da nur sagen oder singen: Still, still, still…

Und wenn Ihr Euch nach und trotz all dem nicht zur stillschweigenden Unterstützung der chinesischen wie der hiesigen und überhaupt aller Konsumgüterhersteller weltweit hergeben wollt, dann spendet gerne Euer restliches Geld in den Rententopf des express.

G-R statt G-W!!! Wir danken’s Euch sehr, wünschen uns allen das wirklich Wahre, Schöne, Gute – und: »stay tuned« in 2008!

express_2007-12_S.1-8

express_2007-12_S.9-16