Inhalt express 9/2007

Gewerkschaften Inland

Thorsten Schulten: »Der bürokratische Mindestlohn«     S. 1

Geert Naber: »Schöne neue Briefwelten?, über lohn- und arbeitspolitische Perspektiven im liberalisierten Postsektor            S. 2

»LabourNet«, Geburtstagsgrüße zum 10ten!      S. 3

»Mehr Schatten als Licht«, DGB-Bilanz zu fünf Jahren »Hartz«   S. 6

Christa Sonnenfeld: »Bitte nicht böse sein!«, zur Bilanz des DGB-Bundesvorstands »Fünf Jahre Hartz« S. 8

»Junge Alte«, Dr.med.Mabuse wurde 30!          S. 9

Frank-Uwe Betz: »Keine Orientierung, keine Hoffnung«, über zwielichtige Gesinnungstests für Einwanderer        S. 10

»Fall ins Leere«, Panne im TvöD – keine Übergangsregelung     S. 13

 

Betriebsspiegel

»Wenn wildfremde Menschen…«, Gespräch mit Johannes Hauber zum wachsenden Widerstand gegen Bahnprivatisierung        S. 4

Andreas Bachmann: »Dünnes Eis«, über Tarifeinheit und Streikrecht      S. 4

»Ein hohes Gut«, Gespräch mit Frank Schmidt über Privatisierung und Streiks bei der Bahn      S. 5

»Moderationiertes«, Gesprächsergebnisse vom 27. August 2007           S. 6

Harold Henke: »Reale Tarifsabotage«, über Rekordergebnisse, Expansion und Tarifflucht bei Metro      S. 9

»Strike back – bike forward«, Betriebsbesetzung des Nordhausener Fahrradwerks geht in »produktive Phase«  S. 12

 

Internationales

»Selbstorganisierte Gesundheit«, ein Gespräch über die Zukunft der »Clinica Junin« in Argentinien        S. 10

John Bellamy Foster: »Aufstände im »Hinterhof««, über lateinamerikanische Revolten   S. 11

 

Rezension

Wolfgang Völker: »Wege ins Paradies?«, über Widerspruch, Beiträge zu sozialistischer Politik, Heft 52                S. 14

Bilder: Weil unser Gender-Mainstreaming-Beauftragter uns ermahnt hat und als mahnendes Zeichen gegen die wiederkehrenden Herbstmoden: Alle Bilder dieser Ausgabe: F.C. Gundlach (Hrsg.): »Vom New Look zum Petticoat«, Deutsche Modephotographie der Fünfziger Jahre, Berlin 1984, ISBN 3-88725-158-X

 

Editorial

»Les Temps Modernes« – wo ließen sich deren Dynamiken und Verwerfungen besser studieren als in China mit seinen komprimierten Ungleichzeitigkeiten, dem materialisierten Credo des »Schneller, Besser, Höher, Weiter, Lauter, Dreckiger…«, diesem Meer und mehr von allem… Nichts, was nicht produziert werden könnte – im Laufe dieses langen Gewaltmarsches. Wir wissen nicht, was Jung- und Alt-Maoisten dazu sagen würden oder gesagt hätten, Bin Laden friedlich neben Mao und seiner Bande auf Zigarettendosenbasis vereint zu finden: »Made in China«, von billigen WanderarbeiterInnen, auf die der Begriff Lohnsklaverei zutrifft. Die »harmonische Gesellschaft« macht möglich, wovon deutsche Innenpolitiker träumen – und wovon sie zugleich Albträume bekommen dürften. Doch dazu mehr in den nächsten Ausgaben, in denen wir auf Eindrücke einer Studienreise ins wahre Reich der Mitte eingehen werden. Einstweilen bleibt uns nur, einen mehrfachen Kulturschock beim fliegenden Wechsel vom – trotz angeblichen Fahrverbots – versmogten Himmel über Beijing in den blauen Himmel über der kleinsten, kuscheligsten, ruhigsten Metropole Deutschlands zu konstatieren: Immerhin, auch hierzulande gibt es, allem Anschein zum Trotz, Dynamiken, die sich nicht ganz kontrollieren lassen: Nach der lähmenden Mediationsphase gibt’s endlich wieder Bewegung bei den BahnerInnen der GDL, und wir hoffen, dass deren Streiks bei Erscheinen dieser Zeitung immer noch zum Stillstand der Züge beitragen und damit Unsichtbares sichtbar machen. Bewegen kann man sich ja auch anders, z.B. per »strike bike« aus der besetzten Nordhausener Fahrradfabrik. Dazu mehr in dieser Ausgabe.

Was wohl der Mitarbeiter von »Les Temps Modernes«, André Gorz, zu China gesagt hätte? Eines seiner Werke galt der »Aktualität der Revolution«… Viele seiner Werke haben viele Generationen express-Redak-teurInnen begleitet, beschäftigt und zu Kontroversen angeregt. In einer letzten Sendung vor seinem und dem Tod seiner Frau hält er den express, Nr. 7/2007 in der Hand. Was er wohl über den »Unergiebigen Empi(e)rismus«, um den es in Slave Cubelas Beitrag ging, gedacht hat? (s. www.3sat.de, Sendung Kulturzeit vom 5. September 2007).

 

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