express 4/2004

Inhalt

Gewerkschaften Inland

»Rote Karte für Bündniswillige«, Netzwerk-Info Gewerkschaftslinke 1/2004         S. 4

»Saturn gegen Satire«, Elektrokonzern distanziert sich von Agenda 2010           S. 7

Gregor Zattler: »Alles (für alle) umsonst?«, ein Veranstaltungsbericht     S. 8

Helga Spindler: »Weitere Kollateralschäden der Gesundheitsreform«, Existenzminimumsenkung bei der Sozialhilfe, Teil II          S. 12

Andreas Keller: »Unternehmen Uni«, zur Privatisierung der Hochschulbildung     S. 14

»Mangelnder Nationalstolz?«, Briefwechsel zur IG BCE-Kampagne »Modell Deutschland«          S. 15

Europa/Internationales

Thomas Hohlfeld/Dirk Vogelskamp: »Satzung für globale Wanderei«, die UN-Konvention zum Schutz der Rechte von MigrantInnen     S. 1

»3D-Jobs in Südkorea – auch hier: dreckig, gefährlich, schwierig«, Interview mit einem illegalen Gastarbeiter in Südkorea         S. 2

»Diese Dienst-Tage«, neue Netzplattform zu Migration, Arbeit und transnationaler Organisierung            S. 3

Clovis Zimmermann/Marina da Cruz Silva: »«Null Hunger« unter Lula?«, erste Erfahrungen mit dem Armutsbekämpfungsprogramm in Brasilien       S. 4

Ralf Kliche/Nadja Rakowitz: »David gegen Goliath«, Widerstand gegen die US-Besatzung von Diego Garcia     S. 6

Rezension

Uli Maaz: »Mitglieder über alles!«, über Heiner Dribbusch »Gewerkschaftliche Mitgliedergewinnung im Dienstleistungssektor«  S. 11

Hermann Bueren: »Ein Leid/t/bild wird bilanziert«, über die Flexibilisierungsstudie des WZB       S. 16

bildnachweise: S. 1, 11, 13, 15, 16: ernst volland (hrsg.), voller ernst, oldenburg 2003, ISBN 3-8303-3082-0 – S. 3: stefanie tecklenborg, momente, steinfurt 2002, ISBN 3-924044-98-8 – S. 5: thomas höpker, ansichten, heidelberg 1985, ISBN 3-921524-77-6 – S. 9: henri carter-bresson, tete a tete, münchen 1998, ISBN 3-88814-304-7

Editorial

Die Geschichte des nahtlosen Zusammenhanges zwischen Politik und Fußball (die Redaktion empfiehlt weiterhin: Norbert Seitz, Bananenrepublik und Gurkentruppe, Frankfurt 1987) setzt sich fort: Das 0:4 (1:5) gegen Rumänien war das schlechteste Halbzeitergebnis einer deutschen Fußballnationalmannschaft seit dem Vorkriegsjahr 1913; bleibt nicht nur zu hoffen, sondern weiter dran zu arbeiten, dass schwarz-weiße wie rot-grüne Titanen (vgl. S.16) ein blaues Wunder und keines von Lissabon erleben – bitteschön nicht als anti-deutsches Statement zu begreifen.

Wir jedenfalls warten darauf, dass auch der DFB Arbeitsplätze abbaut und nach Osteuropa auslagert (sic?!).

Und während hierzulande die Wanderarbeiter-Konvention der UN, über die wir in dieser Ausgabe berichten, nach wie vor abgelehnt wird, hat die IG BAU eine Meldestelle für Lohndumping und illegale Beschäftigung auf bundesdeutschen Baustellen eingerichtet, um dafür zu sorgen, dass jeder unserer illegalisierten Kollegen erwischt werde und seiner gerechten Strafe nicht entgehen möge. Wir setzen diesem Vorgehen ein Interview mit einem der Gründer der Gewerkschaft für illegale Migranten in Südkorea entgegen und bekunden hiermit unsere offene Sympathie. Weiter so, Kollegen.

Und gegen das gerade noch rechtzeitig zu Redaktionsschluss ebenfalls von der IG BAU angekündigte neue Tarifkonzept – zur Erhaltung legaler Arbeitsplätze auf deutschen Baustellen: »Wir fordern nichts« (FR vom 29. April 2004), setzen wir nicht nur das »Schluss mit den Bündnissen, die nur Unterwerfung sind« der Gewerkschafts-Linken, sondern auch ein »Alles für Alle« der Berliner Linken und ein »No military bases worldwide« der Linken aus Moritz-Land.

Im Übrigen wollen wir unser Amüsement über die Aufregung der EU-Sozialtechnokraten, dass sich die neuen Mitglieder noch bevor sie beigetreten sind, nicht wunschgemäß verhalten, hier nicht verbergen, wünschen einen schönen ersten Mai und verkünden unverhohlen: Unsere Agenda heißt Widerstand. Hoch die Fäuste.