express 6-7/2005

Inhalt

Gewerkschaften Inland

Agnes Schreieder: »Just another campaign?«, Gespräch über »Organizing« in Germany, US-Gewerkschaften als Lehrmeister und was das mit Lidl zu tun hat    S. 1

Anne Allex: »Ende des Persönlichkeitsschutzes«, über »Fallmanagement«, Eingliederungsvereinbarungen und aktivierende Anamnesen     S. 2

Dirk Hauer: »Prekäres Leben – prekäre Bewegungen – prekäre Linke«, zum Prekarisierungsdiskurs in der deutschen Linken            S. 4

»Aus-gebildet?«, Fragen an ver.di und Hans-Böckler-Stiftung zur Zukunft der politischen Bildung bei ver.di       S. 6

Martin Dieckmann: »Von Kröten und Leuchttürmen«, zum Tarifabschluss in der Druckindustrie      S. 8

Herbert Rapp: »Chemische Keulen«, zur bemerk(enswer)ten Tarifrunde in der Chemie-Industrie       S. 8

Peter Balluff: »Turnaround, das unbekannte Wesen«, offener Brief an den DGB Bundesvorsitzenden Michael Sommer       S. 10

WSI-Tarifarchiv: »Besenwagen statt Teufelslappen«, Reallohnentwicklungsschlusslicht Deutschland     S. 12

(17) CGB: »Wo sie Recht haben«, christliche Angestelltengewerkschaft sagt mal »nein«      S. 14

 

Linkes Wahlbündnis

Bernd Riexinger: »Stimmungs-Macher?«, warum ein Wahlbündnis von WASG und PDS notwendig ist    S. 11

»Antira-Linkspartei?«, soziale und politische Basisorganisationen fordern deutliche Positionierung         S. 11

»Keine Alternative«, Gespräch mit Berno Schuckart über Gründe eines Engagements bei der WASG      S. 12

»Partei der Klasse – klasse Partei?«, Fragen an Sympathisanten und Aktivisten der Gewerkschaftsbewegung zum Wahlbündnis    S. 14

 

Betriebsspiegel

»Pate statt Schlange stehen«, erste BR-Wahlen nach Erscheinen des Lidl-Schwarzbuchs      S. 4

»Rebellenvermehrung«, werksübergreifend Widerstand gegen Dumpingtarif bei DC     S. 6

»Ein Betrieb – Eine Belegschaft!«, Eine Gewerkschaft – Ein Tarif! Oder Billiglohn für Dienstleister?        S. 10

 

Europa/Internationales

Frassanito-Netzwerk: »Konspirieren und streiten« für ein freies, offenes und radikales Europa            S. 5

Hajek/Huckenbeck: »La Lutte longue«, rebellierende Kosten brauchen internationale Unterstützung im Kampf gegen Accor       S. 15

Heinrich Geiselberger: »Tomaten des Zorns«, über die CIW und ihre Klassenfahrt zum Erfolg          S. 16

Sissel Brodal: »Erdbeeren des Zorns«, über die Situation im südwestspanischen Erdbeer-»El Dorado« Huelva      S. 18

 

Rezension

Olaf Klenke: »Die anderen »Vertrauensleute««, über Renate Hürtgens Blick in das Herrschaftsgefüge der DDR; R.H.: »Zwischen Disziplinierung und Partizipation. Vertrauensleute des FDGB im DDR-Betrieb«     S. 20

 

alle bilder dieser ausgabe: ragusda-productions: playgrounds in francoforte

 

Editorial

Liebe Betroffene und Bedrohte,

bevor wir uns in die Sommerpause und auf Spielplätze begeben und uns – statt uns dem bevorstehenden Wahlkrampf zu ergeben – aus dem Feinstaub machen, hier die Sommerdoppelnummer, die wir im Gegensatz zum labournet relativ unbelästigt von der Staatsmacht und in – zumindest wettermäßig – mediterranem Klima produzieren konnten. Und von hier aus – auch wenn die »Weg mit Hartz (IV)!«-Rufe bei den Montagsdemos durchaus anders gemeint waren – ein herzliches Tschüß an Herrn Hartz, dessen Rente jetzt das 43-fache von Hartz IV betragen soll, die aber zum Tro(o)st ja vielleicht bald mit der sozialdemokratischen Reichensteuer belastet wird – wenn nicht, ja wenn nicht die wirklichen Sozialdemokraten der Vereinigten Linken den Mehrheitssozialdemokraten die Stimmen abluchsen und diese dann in die Armee der großen Koalition getrieben werden.

Um den Repressalien zu entgehen, die dem labournet in den letzten Wochen widerfahren sind, kündigen wir hiermit unseren eigenen Beitrag zur und weitest gehende Kooperation mit der Staatssicherheit an und werden in Zukunft unsere biometrischen Fuß- und Fingerabdrücke (alte Badelatschen und Putzhandschuhe) sowie Protokolle von jeglichem Gerede in und außerhalb der Redaktion, unsere gebrauchten Joghurt-Becher, Ohrenstäbchen, Mülltüten, Schneuztücher, Waschlappen, Zigarettenkippen etc. freiwillig und unverzüglich und jedesmalig nach Gebrauch an Herrn Schily schicken – zur Sicherheit.

Wir rufen unsere LeserInnen auf, sich an dieser Aktion zu beteiligen: Versorgt die Maulkorbhelden mit Daten, bis sie satt sind.

Zu Klaus Volkerts, dem (Geistes-) Bruder von Klaus Franz (»Ich bin Betriebsrat, nicht Gewerkschafter«) braucht man keine Worte zu verlieren. Oder doch: Man hat’s gewusst. Seht Euch den Arte-Film »Überleben im Autokrieg« an (1999!). Sehr witzig: Da erzählt Klaus dem Management Witzchen, aber keiner hört zu. Weniger witzig: als Klaus, der Weltbetriebsrat, 1300 Streikende bei VW-Südafrika als Kriminelle denunzierte. Viel Spaß im Untergrund, Klausi.

 

express 6-7/2005