Inhalt express 10/2011

Inhalt

Gewerkschaften Inland

Kirsten Huckenbeck/Werner Sauerborn: »Occupy Hauptbahnhof«, arbeiten, leben und »Obenbleiben« – aber wie? S. 1

Stephan Krull: »Giftige Geschenke und feindliche Umarmung«, über den IGM-Gewerkschaftstag S. 2

»Von nationaler Bedeutung…« ist für die IG Metall der Erhalt der »wehrtechnischen Kernfähigkeit«, Auszüge aus einer Broschüre S. 3

Hugo Claus: »Viel Harmonie – wenig Klärung«, Anmerkungen zum 3. ver.di-Bundeskongress S. 5

Stephan Krull: »SomMerkel zu Gast bei IGM«, oder: Schaffender Kapitalismus als Gemeinschaftswerk S. 5

Stephan Krull: »Klassenkampf im Konzern«, VW-Wolfsburg: Wer nicht hören will, muss fühlen! S. 6

Marian Fischer: »Starthilfekabel«, über Organizing und »Fabrikintervention« heute S. 7

Bernd Gehrke: »Eiersuche«, zur Wiederbelebung des real existierenden Sozialismus: Veranstaltungsreihe anlässlich eines Phänomens S. 9

Gaston Kirsche: »Strahlender Kapitalismus«, über kontaminierte Arbeit S. 10

Betriebsspiegel

Marcus Schwarzbach: »Lohn der Angst?«, betriebliche Situation von Praktikanten und Mitwirkungsrechte des Betriebsrates S. 6

Internationales

Friedrich Wöhler: »… und noch eine Fusion«, oder: Was entsteht, wenn Chemie auf Metall trifft? Eine Weltgewerkschaft S. 8

»Allgemein verbindlich«, WSI-Tagung zeigt: EU-Nachbarn fördern höhere Tarifbindung S. 10

Steve Early: »Allzweckwaffe 1-800?«, über Mitgliederbetreuung durch Callcenter S. 12

»Explosive Frustration«, Interview zu den britischen Riots S. 14

Au Loong Yu: »Mitbestimmung, chinesisch interpretiert«, zur »Reformfähigkeit« einer Staatsgewerkschaft S. 16

Rezension

Anton Kobel: »ver.di – noch immer eine Chance«, über Martin Kempe »10 Jahre ver.di« S. 7

Bildnachweise:
Ragusda Productions & Sabine Hoffmann proudly presents »Occupy«, in diesem Fall in Frankfurt am Main auf dem Willy Brandt Platz am 15. Oktober 2011. Das Photo auf der Titelseite wurde uns freundlicherweise von Hans Willi Raffelsiefen zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür.

Editorial

Liebe Bewegte und Bewegerinnen,

Und wenn es uns noch tausendmal von Politikern und Medien gesagt wird: Die Idee, öffentliche Plätze zum Zwecke der politischen Demonstration zu besetzen, kam dieses Jahr nicht aus Amerika, sondern aus Nordafrika, also ›vom Araber‹ – ob das nun ins gewünschte Bild von demselben passt oder nicht. Nicht einmal die Besetzer in Tel Aviv hatten Probleme damit, dies zuzugeben und sich positiv darauf zu beziehen. Seit am 15. Oktober in mehr als 1 000 Städten in 80 Ländern weltweit die Menschen gegen die Krise demonstrierten, ist die Bewegung auch in Deutschland angekommen. Die Photos in dieser Ausgabe zeugen davon und das Bild auf Seite 1 zeigt, wie weit die globalen Verbindungen inzwischen gehen und welchen Witz die Bewegung entwickelt: Der Stuttgarter Bahnhof ist an der Wallstreet angekommen so wie Occupy Wallstreet am Stuttgarter Schlossplatz. Bewegte Herzen schlagen höher!

Sollte es aber – wider aller Erwarten – der Occupy-Bewegung nicht gelingen, den Kapitalismus und den ganzen Dreck, der dran hängt, bis zum 16. Juni 2012 wegzufegen, und damit den express mehr oder weniger überflüssig zu machen, dann laden wir schon jetzt ein, an diesem Tag mit uns den 50. Geburtstag des express zu feiern unter dem Motto »Ohne uns wär’s noch schlimmer gekommen…« Merkt Euch den Termin vor, die Einladung kommt demnächst. Bis dahin halten wir‘s mit Berthold Huber und Detlef Wetzel: »Wir machen weiter wie bisher.«

Wir bitten darüber hinaus um Aufmerksamkeit dafür, dass auch wir gerne »hebeln« würden. Allerdings nicht die etwas unseriöse »europäische Finanzstabilisierungsfazilität« (ESFS), die vor allem ein Bankenversorgungsfonds sein wird, sondern die express-Finanzen. Deshalb werden wir in der nächsten Ausgabe eine kleine Spendenanfrage starten. In welcher Währung werden wir in den kommenden Tagen sehen, unsere »Werte« stehen aber jetzt schon fest…

express 10/2011