Inhalt express 2/2011

Inhalt

Gewerkschaften Inland

»Exzellenz-Initiative«, ver.di und GEW koordinieren tarif- und hochschulpolitische Forderungen                           S. 6

Anton Kobel: »Einzelhandel in Deutschland«, über Fakten, ImPressionen und DePressionen, Teil I       S. 13

Betriebsspiegel

Charly Brown: »Von der Selbstverwaltung in die Insolvenz«, Lehrerkooperative in Frankfurt/Main vor dem Aus                S. 6

Internationales

Marc Zitzmann: »Ethischer Ungehorsam«, neue Formen des Widerstands gegen »Reformen« im Öffentlichen Dienst Frankreichs        S. 1

NR/KH: »Die Roben hinwerfen…«, zum Streik der Justizbeamten in Frankreich              S. 2

Eckardt Johanning: »Privatsache«, zur US-amerikanischen Gesundheitsreform              S. 4

»Wir widersetzen uns«, Manifest der solidarischen Ärzte in Frankreich               S. 4

»Seifenoper«, gewerkschaftliche Kritik an der Gesundheitsreform in den USA               S. 5

Cecil Arndt/Christian Frings: »Regeln brechen«, Quellen der Macht – ein Gespräch mit Frances Fox Piven        S. 8

Frances Fox Piven: »Mobilisierung der Arbeitslosen«, ein Anlass zum Anstoß  S. 9

Rezensionen

Wolfgang Völker: »Zahltag als Alltag«    S. 11

Frank-Uwe Betz: »Geschichte eines Überlebens«, Wladyslaw Kostrzenski überstand Arbeitserziehungslager und KZ                S. 16

 

Editorial

Geneigte Leserinnen und Leser,

»[F]ür diese Stellungnahme bedurfte es keiner Aufforderung, und sie gab es auch nicht« – doch KT soll hier kein Thema, höchstens eine Marginalie sein. Statt uns über Titelgewinne oder -verluste auf Nebenkriegsschauplätzen zu empören, interessiert uns in dieser Ausgabe die Empörung in und über nur vermeintlich triviale(n) Alltagsroutinen, denn: Alltag ist Zahltag, und Grund für Empörung gibt es genug. Den etwas abstrakten Aufruf Stéphane Hessels aufnehmend, haben wir bei den Ärzten, den Juristen, den Beschäftigten in Wissenschaftsbetrieben, auf den Ämtern der ArGen und Optionskommunen und im Einzelhandel genauer hingeschaut, wie es um die Empörungen und Widersetzungen steht.

Was hingegen die Aufstände, die schneller als erwartet kamen, betrifft, waren wir nicht schnell genug, um uns ins Bild zu setzen. Aus gegebenen Anlass haben wir jedoch diese Ausgabe genutzt, um uns ein Bild zu machen vom steinernen Zeugnis, das die Herrschaften aus aller Herren Länder von ihrem Herrschaftsverständnis abgelegt haben. Wie es aussieht, hat sich Büchners Diktum erfüllt, und die Herrschaftszeiten sind vielerorts vorbei. Doch was kommt nach den Aufständen, die gekommen sind? Wir werden uns schlau machen und auf die Höhe weltgesellschaftlicher Entwicklungen begeben müssen, wenn wir wissen wollen, worin die Emanzipation besteht. Mehr dazu in den nächsten Ausgaben.

Ps.: Das von uns verfasste Editorial ist kein Plagiat, und diesen Vorwurf weisen wir mit allem Nachdruck von uns. Es ist über etwa vier Wochen neben unserer Berufstätigkeit als junge Familienväter, alleinerziehende Mütter etc. in mühevollster Kleinarbeit entstanden, und es enthält fraglos Fehler, und über jeden einzelnen dieser Fehler sind wir selbst am unglücklichsten. Was uns aber unterscheidet von den Confessions jeglicher Herrschaften und, das sagen wir hier mit allem Nachdruck, auf was wir Wert legen: Kein einziger Text, kein einziger express ist das Werk eines einzelnen. Ohne Kooperation ist alles nichts: mit AutorInnen, Gesprächspartnern, DruckerInnen, Weinbauern und -händlerInnen sowie all den anderen, hier nicht Genannten – und letztlich mit Euch, den LeserInnen. Das zu wissen und zuzugeben ist das Mindeste.

 

express 2/2011