express 5/2013

Inhalt

Gewerkschaften Inland

  • Kirsten Huckenbeck: »Willkommen – in der Wirklichkeit. Per Werkvertrag ins Niemandsland – Stationen einer Odyssee« S. 1
  • »Das Besondere im Allgemeinen – SexarbeiterInnen organisieren sich«, Interview mit Johanna Weber 2
  • Rudi Schmidt: »Verwaltung oder Politik des Lohns?«, über neue Entgeltstrukturen im Einzelhandel und Erfahrungen mit analytischen Arbeitsbewertungsverfahren aus anderen Branchen S. 4
  • Michael Quetting: »Erfolg durch Nichtstun. Das Ultimatum als kollektive Kampfform im Gesundheitssektor« S. 7
  • »Nachruf auf Lutz Schulenburg«, von Judith Braband, Bernd Gehrke, Renate Hürtgen, Thomas Klein, Jenny Müller, Silvia Müller, Erhard Weinholz S. 11

Betriebsspiegel

  • Daimler-Koordination: »Besternte Ernte – Premiumausbeutung per Werkvertrag bei Daimler – eine Übersicht« S. 4
  • »Keine Atempause – Geschichte wird gemacht?«, ver.di und Beschäftigte zur Frage: Geht es voran bei Amazon? S. 7
  • Geert Naber: »Scheinriesenabschluss«, zur Tarifeinigung bei der Deutschen Post S. 9

Internationales

  • Jochen Fuchs: »Hasta la victoria siempre! 40 Jahre Solidaritätsfonds der Hans-Böckler-Stiftung – ein Rück- und Ausblick« S. 9
  • Willi Hajek/Kirsten Huckenbeck: »Ein komplettes Wahnsystem«, über Depression und Résistance auf der anderen Rheinseite S. 10
  • Jane Slaughter: »Keine Schraube verlässt das Gelände«, zur (Erfolgs-)Geschichte der Arbeiterkooperative Tradoc in Mexiko, Teil 2 S. 12
  • Stefan Schoppengerd/Kirsten Huckenbeck: »Prosa gegen CSR-Lyrik – Endlich unterzeichnet: Brand- und Arbeitsschutzabkommen für Bangladesch« S. 12

Filmbesprechung

  • Gaston Kirsche: »Die Kinder von Mao und Spätzle«, über den Dokumentarfilm »Rot sind die Füchse« S. 14

Rezension

  • Stefan Schoppengerd: »Eigentümer auf dem Holzweg«, über Daniel Bensaïd: »Die Enteigneten. Karl Marx, die Holzdiebe und das Recht der Armen« S. 16

 

Bildnachweise:Zufall oder Zeitgeist? Die Anzahl von Veröffentlichungen, Filmen und Veranstaltungen zu dem immer mal wieder totgesagten, als hoffnungslos antiquiert geltenden Thema und Objekt „Arbeiterbewegung“ scheint zuzunehmen. Die Bilder dieser Ausgabe stellen Exponate der Ausstellung „Durch Nacht zum Licht?“ dar, die vom 2. Februar bis 25. August im Technoseum, dem Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim zu sehen ist und sich die „Geschichte der Arbeiterbewegung 1863 – 2013“ vorgenommen hat. Wie heißt es im Ausstellungskatalog? „Nichts ist spannender“…  Wir danken für die freundliche Überlassung der Bilder.

 

Editorial

„Durch Nacht zum Licht?“ – 150 Jahre ‚politisierte Arbeiterbewegung’ in Deutschland, ein Grund zum Feiern? Die Sozialdemokratie teilt, wie die gleichnamige Ausstellung im Mannheimer Technoseum in Erinnerung ruft, die an Heilserwartungen nicht arme Geschichte der ArbeiterInnenbewegung. Nun hat sich die SPD schon lange von der ArbeiterInnenbewegung getrennt und ihr Vorsitzender Sigmar Gabriel wird es in seinem Vortrag zur Ausstellung über „Arbeiterbewegung – Gewerkschaften – Sozialdemokratie“ sicher nicht gelingen, das zusammenfügen. Ein Verbot muss die ‚alte Tante’ auf ihrem Weg vorwärts – anders als die Organisationen der ArbeiterInnen an den Werkbänken der Textilindustrie (siehe den Artikel über Bangladesch) – schon lange nicht mehr fürchten. Das zeigt auch das alternative Begleitprogramm zur Ausstellung: „Wenn die Nacht am tiefsten“, mit einer Darstellung der Dreifaltigkeit von SPD, Gewerkschaft und Arbeitgebern durch Michael Sommer und Dieter Hundt vor einer roboterisierten Werkbank. Unterdessen feiern in der realen Welt finsterste Varianten frühkapitalistischer Ausbeutung fröhliche Wiederauferstehung (diverse Berichte dazu in dieser Ausgabe).

Ungeachtet dessen versucht die SPD, in diesem Jahr zu feiern, siegen will sie ohnehin und sortiert sich daher mal wieder neu. Ob mit oder ohne Tempolimit über die Autobahn oder doch besser mit der „Star“-, pardon „Progressive Alliance“ ab in die Lüfte ist noch umstritten. Worum es im Dienst des Fortschritts geht, ist aber klar: Kontrolle, nicht Abschaffung der wirtschaftlichen Macht – so viel Kontinuität muss sein.

Dem stellen wir mit den KollegInnen im saarländischen Gesundheitswesen ein Ultimatum gegenüber: Dienst nach Vorschrift, im Interesse einer Sache, bei der es um mehr geht als Individuelles. Bis zur nächsten Morgenröte empfehlen wir diesen express – und neue Prämien für neue AbonnentInnen (s. Seite 16)!

 

express 5/2013