Inhalt express 11/2014

express 11/2014

Gewerkschaften Inland

Betriebsspiegel

Internationales

  • »Wer, wenn nicht wir? Wann, wenn nicht jetzt?« – Aufruf zur Solidarität mit Rojava S. 7
  • Willi Hajek: »Zwei Länder, zwei Welten?« – Zu den Streikaktionen bei der Bahn diesseits und jenseits des Rheins S. 8
  • Claudius Voigt »Alles bleibt anders« – das EuGH-Urteil über exklusive Sozialleistungen S. 9
  • Yi Xi: »Ladies first« – Über ungewöhnliche Allianzen im Streik der Straßenreinigungskräfte Guangzhous S. 10
  • »Für einen sauberen Neustart« – Vio.Me-Arbeiter beginnen mit internationalem Vertrieb S. 9
  • Fritz Hofmann: »Der Riss verläuft woanders« – Über eine Studie zu den Unterschieden zwischen erster und zweiter MigrantInnengeneration in China S. 13
  • Peter Haumer: »Sturm von allen Seiten« – Was wurde aus der Besetzung der Greif-Fabrik in Istanbul? S. 14

Rezensionen

  • Christian Frings: »Der große Hype und die Rückkehr der Klassenfrage« – Über Thomas Piketty und seine linken Kritiker S. 2
  • Anton Kobel: »Verfassungsfeinde in Schlips und Kragen« – über Rügemer/Wigand: »Die Fertigmacher – Arbeitsunrecht und professionelle Gewerkschaftsbekämpfung« S. 4

Filmbesprechung

  • »Würde bewahren« – Zwei Filme von Anne Frisius zur politischen Ökonomie der Sorgearbeit S. 10

Bildnachweise: Eine Installation namens „Weiße Kreuze“ soll in Berlin an die Mauertoten der DDR erinnern. Zum 25 Jahrestag des Falls der Berliner Mauer hat die Künstlergruppe „Zentrum für politische Schönheit“ den Mauertoten nun zur kollektiven Flucht aus dem Regierungsviertel in Berlin und vor den Gedenkfeierlichkeiten verholfen: „Die Mauertoten sind in einem Akt der Solidarität zu ihren Brüdern und Schwestern über die Außengrenzen der Europäischen Union geflüchtet. Genauer: zu den zukünftigen Mauertoten. 30.000 Tote an den EU-Außengrenzen in den vergangenen 25 Jahren und die laufende militärische Abriegelung des Kontinents waren zuviel für ihre Totenruhe.“ Wir dokumentieren die Bilder dieser – nicht unumstrittenen – großartigen Aktion und danken dem Zentrum für Politische Schönheit für die freundliche Überlassung. www.politicalbeauty.de

 

Editorial

Geneigte ZeitgenossInnen,

diese Ausgabe steht ganz im Zeichen des organisierten Verbrechens. Nein, es geht nicht um eine Abgrenzung von unserer Nachbarkommune – nach dem in Frankfurt geläufigen Motto „Offebäscher, Schwerverbrescher“, denn schließlich kommen wir daher und stehen zu unserer Vergangenheit. Auch nicht um den wunderbaren Film „Element of Crime“ (Lars von Trier), der die schmiegsame Verschmelzung des Verbrecherjägers mit dem Gejagten mittels Profiling und mimetischer Verstehensleistungen zeigt (ein Bild, das dieser Tage einmal mehr auf die Aktivitäten ‚unseres‘ Staatsschutzes passt). Nein, es geht um den Staatsfeind Nr. 1 und seine Truppe von „Wahnsinnigen“, die die Republik, ‚uns‘, ‚Deutschland‘ um Wohlstand, Wachstum und Gemütlichkeit bringen. Wer hätte gedacht, wie schnell ein simpler Streik, die Wahrnehmung eines sozialen Grundrechts eine derartige Hetze hervorzurufen vermag? Wehe, wehe, wenn wir auf das Ende sehen. Deshalb haben wir uns alle Mühe gegeben, Euch in dieser Ausgabe mit Streikverstehstoff zu versorgen – von den Beiträgen in dieser Ausgabe bis zur Beilage: der ersten „Streikzeitung“ zum Arbeitskampf der GDL, der mittlerweile eine zweite gefolgt ist. Eine dritte ist in Planung, da die Bahn bereits angekündigt hat, die GDL mindestens bis Weihnachten zappeln zu lassen, und die Bundesregierung die Gelegenheit nutzt, endlich ihr Gesetz zur Einschränkung des Streikrechts in Deutschland am Verfassungsgericht vorbeizubekommen, an IG BCE, IG BAU und IG Metall muss sie es ja nicht, die haben ihren Kotau gemacht, sich als staatstragend und vorab einverstanden mit Grundgesetzänderungen durch die Hintertür präsentiert. All das erinnert an chinesische Verhältnisse, über die in dieser Ausgabe auch einiges berichtet wird. Wem der Vorwurf der organisierten Kriminalität hier übertrieben erscheint, der mag sich mit den Praktiken der „Verfassungsfeinde in Schlips und Kragen“ vertraut machen, also der konzertierten Aktion der „Fertigmacher“, über die Anton Kobel und Jens Wernicke in dieser Ausgabe berichten. Übrigens genauso kontrovers, wie in dieser Ausgabe über die Mathematik der Ungleichheit von Thomas Piketty diskutiert wird.

Stichwort Mathematik: Um konkrete Umverteilung bitten wir mit dem beiliegenden Spendenaufruf für den express ebenso wie für die Finanzierung der Streikzeitung. We need you!

2014-11_DRG_Schluss-mit

2014-11_Bruechert_Organizing-bei-Goethes

2014-11_Yi-Xi_Ladies-first

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