Inhalt express 7-8/2014

express 7-8/2014

Gewerkschaften Inland

  • Rolf Geffken: »Tarifeinheit oder Streikrecht?« – zum Hintergrund der Auseinandersetzungen um die Tarifeinheit, Teil 2 S. 2
  • GIB: »Business as usual?« – Christiane Brors/Peter Schüren entwickeln Vorschläge für gesetzliche Neuregelungen zu Werkverträgen S. 8
  • »Hier eine Zukunft!« – Manifest für Lampedusa in Hamburg S. 19

Betriebsspiegel

Internationales

Rezensionen

  • Dieter Braeg: »Gut in Form?« – über ein Buch zum Neupack-Streik S. 4
  • Peter Nowak: »Gegen das Arbeitnehmerpatriarchat« – zur Geschichte der DGB-Frauen von Sibylle Plogstedt S. 20

Nachruf

  • Eberhard Schmidt zum Tod von Werner Vitt S. 10

Bildnachweise: Die Bilder dieser Ausgabe haben wir einer Plattform engagierter Fotografinnen und Fotografen entnommen: Sie stammen von www.r-mediabase.eu, einem „Forum für mediale Gegenöffentlichkeit – Verband für kritischen Bildjournalismus“. Dort finden sich zahlreiche Fotografien, die Aktivitäten sozialer Bewegungen zeigen und gesellschaftliche Missstände dokumentieren. Unsere Auswahl stammt aus der Rubrik „Mensch und Arbeit“ – wie sicher nicht unbemerkt geblieben ist: eines unserer Lieblingsthemen –, die Missstände zeigen sich hier oft nicht auf den ersten Blick.

 

Editorial

Glück und Verstand

Letzterer sei „stets bei Wenigen nur gewesen“, hatte Wolfgang Däubler 2012 die verpassten Chancen zur Eindämmung von Leiharbeit via Equal Pay durch die Gewerkschaften im Interview mit dem express kommentiert. Was damals für die Leiharbeit galt, gilt heute für die Werkverträge. Gegenüber dem Glauben an das heilige Institut der Gewerbefreiheit fand sich nun Verstand bei zwei WissenschaftlerInnen, deren Vorschläge gegen das aktuell angesagte „Business as usual“ wir in der vorliegenden Supersommerdoppelmärchenausgabe dokumentieren (S. 8). Ob Verstand alleine hilft, Katastrophen zu vermeiden, ist nicht sicher – aber ohne geht’s definitiv nicht, wie u.a. KollegInnen vom WAC-Maan in Israel, Iris Nowak für den Pflegebereich, Anton Kobel für den Umgang mit Investorenversprechen u.v.a. in dieser Ausgabe zeigen.

Apropos Supersommermärchen: Mit dem Glück dagegen ist es eine andere Sache. Wusste Kant noch, dass Glück sich empirisch nie erreichen lässt, wenn es nicht ungefähr so schnell fad und faulig schmecken soll wie ein Gauchotänzchen auf dem Favela-Vulkan, überschlägt sich der akademische Mietbetrieb in Deutschland mit wissenschaftlichen Nachweisen zur wahren „breaking news“ dieses Sommers: Das Glück sei, zumindest quantitativ, so reichhaltig vorhanden wie noch nie seit 1989. Wer hat’s erfunden? Genau: das Institut der Deutschen Wirtschaft. Ganze 7,45 Glückspunkte (von 10 möglichen) verzeichnen aber auch die Forscher des Sozioökonomischen Panels und von infratest-dimap als Mittelwert bei immerhin 50 000 Befragten. Und – Topnews: Das Meinungsforschungsinstitut „Yougov“ (!) hat herausgefunden, dass „drei Viertel der Beschäftigten Freude an ihrer Arbeit haben“. Unter einer „Glückslücke“ von 20 Prozent litten lediglich die Erwerbslosen. Wir könnten unsere Serie zur formelhaften Entwicklung des Weltgeschehens also um folgende Gleichung bereichern: „Mehr Arbeit gleich weniger Unglück“. „Die Gleichung klingt primitiv, aber sie stimmt“ (FR, 11. Juli). Wenigstens in einem Punkt können wir den KollegInnen vom professionellen Qualitätsjournalismus zustimmen…

Den Rest erledigen wir in und mit dieser Ausgabe.

2014-07_Adiv_Außerhalb-israelischer-Souveränität

2014-07_Nowak_Gewissen-und-Gewerkschaft

2014-07_Aufgeladen

07_2014_express_Doppel-7-8