Inhalt express 10/2016

 Druckausgabe express 10/2016

Gewerkschaften Inland

Betriebsspiegel

  • Gaston Kirsche: »Ausgespielt im Goodgame-Empire« –Betriebsratsverhinderung und Entlassungen bei einem preisgekrönten ›Start Up‹ 6
  • »›Angst vor dem Betriebsrat‹« – Interview mit André Janders, einem der Entlassenen bei Goodgame 6
  • Redaktion express: »Nicht zuständig wegen unternehme­rischer Freiheit?« – LAG Hamm verneint Mitbestimmung bei Werkverträgen S. 9
  • StS: »Hüttenfuchs« – Kritische Betriebszeitung neu aufgelegt 15

Internationales

  • Bernard Schmid: »Stellungskämpfe« – Frankreich nach der Verabschiedung des Arbeitsgesetzes 2
  • Pit Wuhrer: »Vorschnelle Befürchtungen« – Nachtrag zum Brexit 8
  • »Rotes Gold« – Interview zur Arbeit von »Campagne in Lotta« 10
  • Kirsten Huckenbeck: »Zwischen Ziehen und Schieben« – Immigrationspolitik in Italien. Hintergründe zum Interview mit »Campagne in Lotta« 10
  • Sonia Singh: »Organisierung kommt in Mode …« – … bei Zara in Manhattan 12
  • Anne Scheidhauer: »Das Zara-Wunder?« – Kommentar zum Text von Sonia Singh 13
  • Ralf Kliche: »Syriza auf dem Weg zur Pasok?« – Eindrücke vom zweiten Syriza-Kongress 13
  • Anna Leder: »Sieg auf Zeit« – über den Kampf der HafenarbeiterInnen in Koper 14
  • Marion Bayer/Hagen Kopp: »Umkämpftes Mittelmeer« – zur Situation an den südlichen EU-Außengrenzen 15

Rezensionen

  • Stefan Schoppengerd: »Vom Jazz zur Revolution« – Ein Buch von AfricAvenir erinnert an Thomas Sankara 11
  • Anne Allex: »Lange schallt’s im Walde noch« – Zwangsarbeit bei Salamander 16

Bildnachweise:

Unser Titelbild gibt den Ton vor: Diese Ausgabe bietet eine Fleischbeschau erster Güte. Fleisch in allen Verarbeitungs- und Zubereitungsformen. Vom Haken im Schlachthof unters Messer, auf den Grill oder in die Pfanne… Ohne Arbeit geht auch das nicht vonstatten, und die fällt in den Zuständigkeitsbereich der Gewerkschaft NGG – mehr dazu im Bericht über die Fleischkonferenz. Verdauen muss das sowieso jede und jeder allein – das ist bei Fleisch nicht anders als bei Gemüse. Und weil wir der Ansicht sind, dass es weniger die Frage Rind oder Rose ist, die über Wohl und Wehe entscheidet, haben wir denen, deren Fleisch Gemüse heißt, einen Artikel spendiert, der zeigt, dass die Arbeitsbedingungen jenseits der jeweiligen Nabelschau mehr Ähnlichkeit haben, als den VertreterInnen korrekten Konsums lieb ist. Es gibt kein richtiges Essen im Falschen!

Die Bilder sind auf www.flickr.com unter Creative Commons-Lizenz erschienen.

Editorial

Geneigte Leserinnen und Leser,

heute schon Entscheidungsschwierigkeiten verspürt? Wenn nicht – wir können helfen: Donald Trump oder Hillary Clinton? Martin Schulz oder Sigmar Gabriel? Feelgood-Management oder Arbeitslosigkeit? »Perspektive 2015« oder »Perspektive ver.di wächst«? Syriza oder Pasok? Betriebsrat oder Employee Committee? Deutsche Apotheker oder Europäischer Gerichtshof? Fleisch oder Tomaten? Bodo Kirchhoff oder Bob Dylan? Unangenehme Dichotomien oder schlechte Alternativen? Die Reihe ließe sich fortsetzen (wobei es bei Bob Dylan im Redaktionskollektiv des express echte Differenzen gibt bezüglich der Tragfähigkeit des Konzepts »konsequent neben dem Ton Singen«. Dies wiederum rührt ja nicht an die Qualität der Texte, und wer hat je einen guten Song gehört, der gänzlich ohne gezielte Disharmonie ausgekommen wäre?

Die Antwort auf all diese Fragen wäre mit dem neuen Literaturnobelpreisträger leicht und luftig zu geben: Sie weiß ganz allein der Wind… Beziehungsweise der sich vermittels der Menschheitsgeschichte verwirklichende Weltgeist. Dessen Medium sind bekanntlich die Widersprüche, und wie sollte es anders sein: Um solche kreisen die meisten Artikel dieser Ausgabe; inwiefern sie tatsächlich »unsere Hoffnung« (Brecht) sind, muss wohl von Text zu Text aufs Neue entschieden werden, doch in jedem Fall ersetzen sie den Wetterbericht. In diesem Sinne: gedeihliche Lektüre, auf dass Ihr wisst, woher und wohin der Wind weht! Nichts ist vorbei, Baby Blue.