Inhalt express 6/2007

Gewerkschaften Inland

Kirsten Huckenbeck: »And the winner is?«, Geißler, Grönemeyer und andere G-Fragen   S. 1

»Heilige Dämme und Damm-Brüche«, Gewerkschaften auf der »globalen Bühne«: Vorhang auf, Gespräch mit Mag Wompel, Werner Sauerborn, Henning Süssner und Andreas Köppe      S. 2

Dieter Janßen: »Ungesund für alle«, Lohnraub durch neue Entgeltordnung im öffentlichen Dienst verhindern                S. 4

Dieter Wegner: »Wer hat Angst vorm Schwarzen Block?«, Was & wer hat gefehlt? Ein G8-Kommentar    S. 5

Frank-Uwe Betz: »Weh dem, der nicht lügt«, zur Konjunktur der Korruption    S. 7

Christa Sonnenfeld: »Der Zwang heiligt die Mittel«, Ein-Euro-Jobs und ihre Profiteure am Beispiel Frankfurt am Main            S. 8

 

Betriebsspiegel

Willi Hajek/Kirsten Huckenbeck: »Krank aus Verantwortung«, Berliner S-Bahner lernen französisch: »Spontan-Seuchen« gegen »wettbewerbsfähige« Dienstpläne und andere Privatisierungsfolgen              S. 10

 

Europa/Internationales

»Go West…, wieder und wieder«, Arbeits- und Transitmigration aus und über Transkarpatien               S. 6

»Den Dörfern in China gehen die Arbeiter aus«               S. 8

Conni Gunßer/Britt Weyde: »Humaner als ertrinken«, neue Trends in der europäischen Migrationspolitik      S. 12

Fritz Güde: »Die Waffe derer, denen Sarkozy den Marsch bläst«, über die Musik der Ausgeschlossenen           S. 14

 

Rezension

Andreas Bachmann: »Never work alone«, über gewerkschaftspolitische Inspirationen aus   den USA, zum gleichnamigen Buch von Peter Bremme/Ulrike Fürniß/Ulrich Meinecke              S. 16

 

Editorial

Geneigte Leserinnen und Leser,

»Bizzaries« durchziehen nicht nur bildlich diese Ausgabe des express. Doch zur zeichnerischen Faszination für die Mehrdeutigkeit der »Konstruktion Mensch« unten mehr.

Bizarr war auch der plötzliche Abschluss des lang angelegten Arbeitskampfes bei der Telekom und der ebenso plötzliche Ausbruch eines nicht geplanten Arbeitskampfes im Baugewerbe. Dies führte im einen Fall dazu, dass unsere Autoren sich unverhofft in die Abgründe eines umfänglichen Vertragswerks vertiefen mussten, um zu ermitteln, ob und wenn ja, welche Differenzen zwischen der ursprünglichen Arbeitgeber-Forderung nach 40 Prozent Lohnkürzung und dem jetzigen Abschluss bestehen. Im anderen Fall waren sie mit der praktischen Herausforderung konfrontiert, einen Streik mitzuorganisieren, der gar nicht auf dem Programm der Gewerkschaft stand und dann zwangsweise notwendig wurde, weil einige Bauarbeitgeber nicht länger Sozialpartner sein und selbst einen, gelinde gesagt, mäßigen, fix und fertig verhandelten Tarifabschluss nicht mittragen wollten.

In beiden Fällen jedenfalls bedeutete dies Fehlanzeige für diese Ausgabe des express – so kann’s gehen mit der langfristigen Artikelplanung. Wir bitten um Nachsicht, vertrösten auf die nächste Ausgabe und planen munter weiter, uns von der »Freisetzung von Phantasie, die sich den bestehenden Regeln der Weltsicht und der Repräsentation von Wirklichkeit entzieht«, (aus der Einleitung zu »Bizzarie«) überraschen zu lassen. Darum geht es nicht nur in Beiträgen zur »Spontan-Seuche« der Berliner S-Bahner und den Organizern von »Never work alone«, sondern auch in den Zeichnungen von Giovanni Battista Bracelli, die – 1624 verfertigt – bis heute modern geblieben sind und von dieser langen Moderne auch immer wieder neu entdeckt und interpretiert wurden.

»Konstruktionen« aus Ketten, leeren Gehäusen, Schrauben entwickeln ein Eigenleben – und »Kubenmenschen«, heute würde man Androiden sagen, laufen ihrem Schöpfer, dem Zeichner, davon.

Der Manierismus hatte ein Faible für solche paradoxen Verbindungen von Idee und Natur. Oder, in den Worten eines bekannten Tierfilmers aus Kindertagen: Die Wüste lebt!

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