Inhalt express 6-7/2008

Gewerkschaften Inland

Tom Adler: »Big Brother in Stuttgart«, über »De-Organizing«-Strategien bei Daimler – nicht nur in den USA           S. 1

Mihai Balan/Kirsten Huckenbeck: »Ein Schatz von Erfahrungen«, zwischen Inseln im Kapitalismus und Wortergreifungen – ein Tagungsbericht  S. 2

Gregor Zattler: »Website, nicht Supermarkt dichtgemacht«, in Erprobung: neue Arbeitskampfformen und Bündnisse im Einzelhandelsstreik; »Kassiererin streikt: Kaiser’s kündigt«         S. 5

Anne Allex: »Kein Mensch ist »asozial««, zu Kontinuitäten und Brüchen einer Verunglimpfung, Teil II        S. 13

Carl Wilhelm Macke: »Arbeiter, Gewerkschafter, Traumtänzer«, zum Tod von Horst Tauwaldt        S. 14

»Große Freiheit Jugendknast«, ein Gespräch mit Beate Schwemer über »Nordsee ist Mordsee«   S. 14

»Übers Wetter reden, aber anders«, Widerstand auf dem Lande: Konferenz zu Kapitalismuskritik und Klimawandel            S. 24

 

Betriebsspiegel

Willi Hajek: »Picknick-Tribunal«, Amandine et »Emmely« – Deutsch-französische Gemeinsamkeiten        S. 5

»Der Tsunami kommt bei blauem Himmel«, Umbrüche der Zeitungsproduktion – das Beispiel Frankfurter Rundschau, Teil I            S. 7

»Abstiegskampf?«, Solidaritätsveranstaltung zur FR        S. 10

»Kapitalist ist kein Schimpfwort«, Klage von Ixion gegen Mag Wompel ist abgewiesen      S. 12

»Innerste Sicherheit«, was Lidl kann, darf Daimler erst recht?      S. 12

 

Internationales

Nadja Rakowitz: »Verpasste Chance«, eine Veranstaltung zum Prager Frühling    S. 10

Edgar Weick: »Verpatzte Chance«, »Prager Frühling« als Lifestyle neu besetzt    S. 10

Winfried Beck: »Vertane Chance«, oder: Warum ich enttäuscht bin von der Veranstaltung zum Prager Frühling      S. 11

Slave Cubela: »Irrlichter der Großstadt«, »Planet of Slums«, zu den sozialen Folgen des Urbanisierungsprozesses            S. 19

Nadja Rakowitz: »Michael Moore: Sicko«           S. 22

Sal Godo: »Grenzerfahrungen«, Sicko – angesehen und diskutiert           S. 23

 

Rezension:

Wolfgang Schaumberg: »Kein Lesegewinn«, Neues aus der Win-Win-Wissenschaft; Stahlmann/Wendt-Kleinberg: Zwischen Engagement und innerer Kündigung. Fortschreitender Personalabbau und betriebliche Interaktionskulturen            S. 6

Christian Frings: »›Organizing‹ oder Macht am Arbeitsplatz?«, Kim Moody zum Scheitern der Gewerkschaftsreform von oben in den USA; »US Labor in Trouble and Transition. The Failure of Reform from Above, the Promise of Revival from Below«        S. 16

Bildnachweise: http://www.hansvandermeer.nl/ Hans van der Meer/Jan Mulder: Dutch Fields, Amsterdam 2004, ISBN 90-74159-71-0 Hans van der Meer: Spielfeld Europa, Landschaften der Fußball-Amateure, Göttingen 2006, ISBN 3-86521-255-7

Editorial

Im Anschluss an das zum Glück mittlerweile abgeebbte Fahnenmeer diverser europäischer Nationen im letzten Monat, widmen wir uns in dieser Ausgabe des express fotographisch dem eigentlichen, wahren, damit aber unverfänglichen Blick auf die Fußballfelder Europas – so weit wie möglich weg von der Champions League, so der Anspruch des niederländischen Fotografen Hans van der Meer. In diesem Amateurfußball geht es, so der Begleittext des Bildbands, „wie im Leben, um die tiefe Kluft zwischen Ideal und Wirklichkeit“, die dann folgendermaßen beschrieben wird und uns wie eine Metapher auf den aktuellen Zustand der Arbeiterbewegung vorkommt:

„Ich bin jetzt 36, mein linkes Knie wird von Bandagen zusammengehalten. Vorläufig aber schaffe ich es, in Paris jeden Samstagmorgen um 7.45 aufzustehen und in die Metro zu steigen, um für eine Mannschaft namens Irland zu spielen. Nur ein paar Spieler von uns sind Iren – insgesamt geht es mehr in Richtung Namibier, Brasilianer oder Chinesen –, und einige haben wohl auch keine Aufenthaltsgenehmigung. Es scheint, dass die Hälfte unsere Mannschaft in Irish Pubs  arbeitet, bis vier Uhr morgens bedient, bis sieben trinkt und um neun im Café Terminus aufkreuzt. All das gereicht uns nicht gerade zum Vorteil, wenn wir etwa gegen arabische Gegner spielen. In unseren nachgemachten grünen Irland-Shirts (die wir über das Internet in Südkorea gekauft haben) treffen wir auf Mannschaften wie Algerien, Italien oder Kamerun. Die meisten unserer Gegner tragen ebenfalls die Trikots ihrer Nationalmannschaft, so dass man immer ein bisschen das Gefühl von Weltmeisterschaft hat. 90 Minuten lang schinde ich mich ab, trete Leute und schreie rum, und am Ende haben wir normalerweise verloren. Danach verbringe ich die ganze Woche damit, darüber nachzusinnen,“ um am nächsten Samstag wieder auf dem Platz zu sein.

So machen wir es bei der Herausgabe des express auch. Die Pause war zwar ein bisschen länger, dafür haben wir diesmal ein Spiel mit Verlängerung gehabt und liefern 24 Seiten.

So jetzt seid Ihr dran und könnt nachsinnen über kleine und große Siege, über kleine und große Niederlagen und verpasste Chancen – bis zum nächsten Mal.

Erratum: In der letzten Ausgabe des express hatten wir bei der Übersicht über Tarifabschlüsse im Beitrag von Anton Kobel „Klassenkampf im Einzelhandel“ auf Seite 5 leider eine falsche Zahl abgedruckt. Es sollte dort unter „2006: im April 200 Euro Einmalzahlung“ heißen und (leider) nicht 2000 Euro Einmalzahlung. Wir möchten uns dafür bei Euch und unserem Autor entschuldigen.

 

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