Inhalt express 3-4/2011

Inhalt

Gewerkschaften Inland

Bernd Oliver Sünderhauf: »Verfassungsfeind trifft Verfassungsfreund«, das Grundgesetz auf dem Prüfstand             S. 1

AG Wahlbeobachtung: »Wenn Wahlen was ändern«, ein Rückblick auf die Landtagswahlen     S. 2

Böckler Impuls: »Hauptziel verfehlt«, keine Hartz IV-Dividende – für keinen     S. 4

Anton Kobel: »Einzelhandel in Deutschland«, über Fakten, ImPressionen und DePressionen, Teil II     S. 5

NaRa/KH: »Raus aus dem Tarifknast«, Proteste gegen Gesetz zur Tarifeinheit     S. 6

Hugo Claus: »Reallöhne gesichert?«, zur Tarifeinigung im öffentlichen Dienst der Länder          S. 7

Bankenstudie der HBS: »Zieldiktat führt zu Zielkonflikt« – ›Sie müssen nicht verstehen, nur verkaufen‹             S. 8

Cum: »Gewerkschaftsspiegel«. Ein kleiner Streifzug durch die Gewerkschaftspresse      S. 10

KOS: »Wintermärchen«, Erläuterung und Kritik der Hartz IV-»Reform«             S. 14

Betriebsspiegel

Alternative: »Wie Sklaven behandelt…«, über Leiharbeit bei Daimler        S. 12

Reiner Böhmerle: »Ni Hao auf dem Schleudersitz!«, Alternative-Kollegen zum Engagement von Daimler in China S. 18

Internationales

Norbert Kollenda: »Kontraktarbeit am Krankenbett?«, Krankenschwestern protestieren im polnischen Parlament        S. 15

Kirsten Huckenbeck: »Selbstorganisation«, Begriff, Konzepte, Erfahrungen – ein deutsch-chinesischer Austausch, Teil I        S. 15

»Prekarisierte Arbeit – geteilte Solidarität«, Fest Beschäftigte und Leiharbeiter in Deutschland – alte und neue Arbeiterklasse in China          S. 16

Anne Scheidhauer: »Streiken erlaubt, aber…«, über gewerkschaftliche Kämpfe um Mindestlöhne in Kambodscha   S. 18

Rezension

Anne Allex: »Wenn die Zahnräder anders drehen…«, über die Geschichte des Heisel Rein         S. 11

Wolfgang Völker: »Zahltag als Alltag«, soziale Kämpfe und soziale Arbeit, Teil II          S. 12

Marcus Schwarzbach: »Lehrjahre sind keine Herrenjahre?«, über Beispiele für »gute Ausbildungspraxis«             S. 20

Bildnachweise:
Die Bilder dieser Ausgabe zeigen Menschen in Tokios U-Bahnen, ein Essay in dem Photoband »Tokyo Compression« widmet sich den »Subway Dreams« bzw. »Underground Meditations« der Fahrgäste. Wir danken Peperoni Books in Berlin für die großzügige Genehmigung zum Nachdruck der Photos und schließen uns der Widmung an: »May the power be with you« Michael Wolf, Tokyo Compression, 2010, ISBN 978-3-9411825-08-8.

 

Editorial

Werte Leserinnen und Leser,

Atomunfälle werden seit Tschernobyl auf der sogenannten INES-Skala in sieben Gefahrenstufen eingeteilt. Tschernobyl hatte Stufe sieben, Fukushima inzwischen auch. Zum Redaktionsschluss stritt man sich gerade darüber, welcher Unfall von beiden der schlimmere war. Für wen oder was? Die zwischenzeitlich am Reaktor eingesetzten sogenannten »Wegwerfarbeiter« jedenfalls haben zum Strahlen so oder so allen und auch gar keinen Grund.

Uns würden glatt noch ein paar weitere Skalen einfallen, um bewegte und bewegende Verhältnisse wenigstens mess- und regeltechnisch in den Griff zu bekommen: Wie wär’s mit einem – hier aber nach unten offenen – Brüderle-Grad für politische Glaubwürdigkeit? Da hätte freilich auch die SPD gute Chancen, ganz vorne, also ganz unten auf einem der vorderen Plätze zu landen. Als edle Kämpen gegen Hartz IV wirken sie nicht wirklich glaubhaft – dazu und zu den Auswirkungen von Hartz IV und Agenda 2010 siehe die verschiedenen Artikel in dieser Ausgabe. Der Wähler hat’s gemerkt und die alte Tante abgestraft, was sie aber nicht dran hinderte, beide Wahlen als Siege zu feiern. Das hatte locker 11 Brüderle bzw. mindestens 2 Beck’s. Insbesondere zum Wahlverhalten der Gewerkschaftsmitglieder und der Misere der Partei »Die Linke« hat die AG Wahlbeobachtung einiges zusammengetragen – mindestens 5 Schönenborns!

Leider muss unsere Serie zu den Commons und den historischen Vorlagen für die »freie Assoziation der ProduzentInnen« auch in dieser Ausgabe noch ein wenig pausieren – dafür garantieren wir für das nächste Mal eine Fortsetzung mit mindestens 7 Owens und die Erklärung dieses Maßstabs obendrein. Auch Hintergründe zum GDL-Streik und Informationen japanischer Gewerkschaften, die so gar nicht in das Bild der konformistisch-duldsamen Massen passen, müssen bis zur Mai-Ausgabe warten. Dafür geben wir uns selbst grenzwertige 7,5 Kohl auf dem Verschiebebarometer.

Unterdessen bleibt uns vorerst nur, Euch einen ungehemmt kämpferischen 1. Mai zu wünschen und die KollegInnen aus den östlichen Teilen der EU, für die ab 1. Mai die vollständige Arbeitnehmerfreizügigkeit in Kraft tritt, ›Herzlich Willkommen‹ zu heißen …

 

express 3-4/2011