express 5/2005

Inhalt

Gewerkschaften Inland

R. Müller: »Nach der Wahl ist grad’ egal«, eher Kontinuität als Zäsur: Das Ende von Rot-Grün und die Gewerkschaften S. 1

T.G.: »Rechte Kapitalismuskritik«, von der Schwierigkeit eines Kommentars angesichts der Effekte eines ranzigen Eimers roter Klassenkampffarbe in den Medien S. 4

K. Schmid: »Schlechter Ersatz«, Allgemeinverbindlichkeit statt gesetzlicher Mindestlohn? S. 5

 

Betriebsspiegel

DC-Workers-News: »Zweiklassentarif«, gemeinsamer Widerstand gegen Dienstleister-Billigtarif bei DC  S. 3

AST: »Medien-Mogul zockt«, Transmedia Mannheim dicht gemacht       S. 5

 

Europa/Internationales

Slave Cubela: »Überflüssiger Kapitalismus«, Blick in die Wirtschaftspresse samt Einladung zur Diskussion      S . 6

Komitee für Grundrechte und Demokratie: »Weltmeister im Lagerbau«, Ausweitung von Flüchtlingslagern der Europäischen Union      S. 6

Klaus Dräger: »Angriff auf die EU-Arbeitszeitrichtlinie«, Kommission und Parlament wollen Schutzstandards aufweichen            S. 10

Klaus Dräger: »Viele Ausnahmen, schwache Regeln«, zur EU-Arbeitszeitrichtlinie           S. 10

»Selbstorganisation von MigrantInnen«, Kampagne zur Unterstützung der Landarbeiter-Innengewerkschaft SOC in der Gewächshausregion von Almeria           S. 11

Sissel Brodal: »«Normalisierung« in Almeria?«, internationale Delegation nimmt Situation der Landarbeiter in Andalusien und neuerliche Legalisierungskampagne unter die Lupe S. 12

Exchains-Newsletter: »Kodex ist gut, Solidarität ist besser!«     S. 14

 

Rezension

Peter Christoph/Nadja Rakowitz: »Kleine Geschichte, wie endlich alles wird…«   S. 2

Renate Hürtgen: »Nicht richtig mitgespielt!«, die DDR-Arbeiter und das Staatswohl, zu Alheit/Haack: »Die vergessene »Autonomie« der Arbeiter«        S. 15

 

alle bilder dieser ausgabe: Photos von und aus dem Plastikmeer Andalusiens, vom EBF freundlicherweise zur Verfügung gestellt

 

 

Editorial

Liebe Schwesterinnen und Schwestern,

diese Verhältnisse sind überflüssig! Noch in der letzten bildwelt-, und daher auch uns bewegenden Ausgabe hatten wir an diesem Ort Demut und Andacht betreffs glaubensgemeinschaftlicher Erbfolge bestaunt. Einen Monat später vollzieht sich in diesem unseren (EU-)Lande über Nein, Non und Nee ein dynastischer Bruch. Ob er von (welt-)historischer Tragweite sein wird, wie teils befürchtet, teils erhofft, darf bezweifelt werden. »Gemach«, wie politikerfahrene ver.di-Funktionäre sagen würden: Von einer ostdeutschen Regierungsvorsteherin, west(er)-wellerischen Gewerkschaftszerschlägern, becksteinernem law and order (in Otto-Tradition) und zerstoibten Finanzen wird bestimmt kein Orkan aus-, aber ein gewaltiger Ruck durchs Land gehen. Zu erwarten ist eher radikalisierte Kontinuität bei den von Rot-Grün mehr als eingeleiteten »Reformen« als der Ausbruch ansteckender Revolutionitis, trotz und wegen zahlreicher Wahlalternativen. Und Verfassung oder Wahlen hin oder her, die Landarbeiter in Spanien, die Schneiderinnen in Bangladesch, die Krankenschwestern in Deutschland und die Dienstleister beim Weltkonzern DC werden weiter knechten müssen – solange, bis endlich alles anders wird. Von all’ dem werdet Ihr hier Einiges zu lesen finden. Und weil das Auge ja mitliest und -isst, seht Ihr in der vorliegenden Ausgabe vor allem die Rückseite unseres gemeinsamen, in diesem Falle Gemüse-Binnenmarktes: die Plastikbehausungen für Tomaten und Arbeiter in Almeria. Die Bilder dieser Ausgabe wurden in Südspanien aufgenommen (s. Bericht S. 12) und zeigen, zu welcher Normalität das christlich-abendländische Europa fähig ist. Auf dass der Appetit vergehe!

 

Erratum:

In den Artikel von Christa Sonnenfeld auf Seite 1 der letzten Ausgabe hat sich ein Fehler eingeschlichen: Statt 500 Euro muss es korrekt heißen, dass die Wohlfahrtsverbände bis zu 350 Euro für den Verwaltungsaufwand mit ihren 1-Euro-Sklaven erhalten – die Armen.

 

In eigener Sache:

Ab sofort werden wir von der Deutschen Post AG nicht mehr benachrichtigt, wenn der »express« nicht zustellbar ist. Da Zeitungen nicht über Nachsendeanträge erfasst werden, gehören dazu auch etwaige Adressänderungen. Deshalb bitten wir Euch dringend, uns über Adressänderungen umgehend zu informieren. Vielen Dank!

 

express 5/2005