Inhalt express 11/2009

Gewerkschaften Inland

Sieglinde Friess: »Überall Krise – nur nicht bei den Frauen?!«, fünf Thesen zur aktuellen Situation der Frauen                S. 4

Harald Rein: »Das Ende der Bescheidenheit?«, Anmerkungen zur Diskussion über den Regelsatz, Teil II             S. 5

Edgar Weick: »Von Willi Scherer lernen«             S. 15

»Stopp der anhaltenden Gängelung«, Aufruf für ein Sanktionsmoratorium      S. 16

Betriebsspiegel

Dieter Wegner: »Wirtschaftlich rationaler Akt«, über windige Praktiken in Bodennähe des Hamburger Flughafens Fuhlsbüttel        S. 2

Fragen und Antworten – 20 Jahre nach 1989

Red.: »Fragen zum Herbst 1989«             S. 7

Günter Lorenz: »Kontrollierte Sicherheit«          S. 7

Werner Jahn: »Vom Kopf auf die Füße stellen«               S. 9

Klaus Wolfram: »Unglückliche Gleichheit«          S. 11

Renate Hürtgen: »Historische Fehlpässe«          S. 12

Birkhahn/Kobel/Lang/Neumann/Trautwein: »Vom Anfang zum Ende…« der Gewerkschaftsmacht in der DDR            S. 13

Internationales

Peter Birke: »Mitreisende?«, über eine Reise durch die US-Gewerkschaftsbewegung                S. 1

Rezension

Anne Allex: »Unruheherde«, über Peter Nowak (Hg.): »Zahltag. Zwang und Widerstand: Erwerbslose in Hartz IV«                S. 4

Bildnachweis und Nachruf: Anstatt uns an der Leichenfledderei durch unterschiedlichste Leute und in unterschiedlichstem Ausmaß zu beteiligen, machen wir hier eine andere Art Nachruf auf Quelle und illustrieren diese Ausgabe mit Abbildungen (außer Seite 7) aus dem in jeder Hinsicht letzten Katalog.

 

Editorial

Die Milliarden zum Tanzen bringen!

Geneigte Leserinnen und Leser,

das Wachstumsbeschleunigungsgesetz hat uns noch nicht erreicht, und als Nicht-Erben, Nicht-Unternehmer und Nicht-Besserverdiener ist auch mehr als ungewiss, ob die 8,4 Mrd. Euro, die uns dies kosten wird, bevor der harte Tritt auf die Schuldenbremse uns und Millionen andere DurchschnittsbürgerInnen dann weitere Milliarden kosten wird, jemals bei uns ankommen werden.

Was als Turbo-Beschleuniger nach der Abwrackprämie daher kommt, läuft bestenfalls auf ein System kommunizierender Röhren mit Leck hinaus. Weniger technisch ausgedrückt: Irgendwo auf dem Weg, den das Geld auf seinem Weg von unserer linken in unsere rechte Jackentasche nimmt, wird davon noch etwas abgezweigt zur Schadloshaltung gescheiterter Unternehmensführer und zur Aufrechterhaltung ihrer Geschäftsvorstellungen.

Unsere Vorstellung von gesellschaftlicher Dynamisierung ist allerdings ohnehin eine andere – und dafür brauchen wir weiterhin Eure Unterstützung und haben dieser Ausgabe des express unseren Spendenaufruf beigelegt. Helft uns, die Milliarden zum Tanzen zu bringen, statt sie in überholte Wirtschaftsformen zu stecken – unser großer Dank, das weitere Erscheinen des express und eine Spendenbescheinigung sind Euch gewiss!

Darüber hinaus waren ausbleibende Beschleunigungen von oben aber noch nie eine gute Ausrede – und sollen nun auch keine Entschuldigung für die Verspätung der November-Ausgabe sein. Gut Ding will vielmehr Weile haben. Gerade weil im Herbst 1989 alles so schnell / zu schnell ging, haben wir uns Zeit gelassen, unsere Diskussion über 20 Jahre 1989 gründlich anzugehen. Die Ergebnisse können sich, wie wir meinen, sehen lassen: Statt sich mit dem symbolischen Umstürzen von Styropormauern und ähnlichen Volkssinnstiftungsveranstaltungen aufzuhalten, haben wir den »Nominalsozialismus« (ex) post-sozialistisch »vom Kopf auf die Füße gestellt« – auf dass wenigstens im Nachdenken die Springquellen des künftigen Besseren deutlich werden.

Wir wünschen anregende Geschichtsstunden!

 

express_11-2009_S.1-8

express_11-2009_S.9-16