express 9/2013

Inhalt

Gewerkschaften Inland

  • Anton Kobel: »Trickserei oder Demokratie. Quo vadis, ver.di?«, über die Tarifverhandlungen im Einzelhandel S. 1
  • Julio Jurenito: »Kaum Zukunft in den Zukunftsindustrien«, eine Auswertung der IG Metall-Umfragen 2012 und 2013 über »Erneuerbare Energien« S. 2
  • Christoph Horst: »Weg vom Dritten Weg«, Überlegungen zum Verhältnis von Kirche und Lohnarbeit S. 3
  • Rainer Herth: »Was gibt’s Neues vom Weltkrieg?«, über fortschreitende Militarisierung und den »Notstand der Republik« S. 4
  • »Eilsache: Leiharbeitstarif«, Befremden über ver.di-Verhandlungslinie in Sachen Leiharbeit S. 6

Betriebsspiegel

  • »Gesundheit: Öffentliches Gut oder Geschäftsmodell?«, Veranstaltung zu Arbeitsbedingungen im Krankenhaus in Zeiten der Ökonomisierung S. 7
  • »Bewegen in der Vernichtungskonkurrenz«, Seminar über Grenzen gewerkschaftlichen Handelns im Einzelhandel in der Krise und darüber hinaus S. 16

Internationales

  • »Moderne Sklaverei. Arbeitsbedingungen auf Achse in Europa«, eine Studie der Europäischen Transportarbeiter-Föderation S. 6
  • Anne Karrass: »Erfolg und/oder Niederlage?«, die Positionen im Europäischen Parlament zur Durchsetzungsrichtlinie S. 9
  • FreundInnen von Gongchao: »Wir sind keine Maschinen! Über den Kampf der ArbeiterInnen einer chinesischen Elektronikfabrik in Polen« S. 10
  • Jenny Brown: »Offen für Unternehmen…«, über die US Gesundheitsreform »Obamacare« S. 13
  • »Ein großer Topf. Wie funktionieren die Taft-Hartley-Versicherungen?« S. 13
  • Alexandra Bradbury: »Cadillac-Steuer« – Vorwand für Kürzungen im Gesundheitswesen der USA S. 14

Nachruf

  • Günter Pabst / Carl Wilhelm Macke: »Notate der Erinnerungen. Zum Tod von Rolf Schwendter«, S. 15

Bildnachweis:

Während die Hoffnungen von Regierung und Unternehmen in Deutschland auf chinesischen Absatzmärkten ruhen, schauen wir uns in dieser Ausgabe textlich eher die Folgen der Investitionstätigkeiten chinesischen Kapitals in Europa an. Gleichwohl lohnt ein photographischer Blick auf die Brüche im Reich der Mitte, um einen bildlichen Eindruck von den Grenzen zu bekommen, die der Hoffnung auf eine unendliche Erweiterung des scheinbar ewigen Spiels der Ausdehnung von Märkten und der ewigen Fortsetzung des Gegensatzes von Markt und Staat gesetzt sind. Die Bilder dieser Ausgabe stammen von Fritz Hofmann, sie sind entstanden auf einer Begegnungsreise des „Forum Arbeitswelten – Deutschland und China“ im Herbst 2012. Wir danken herzlich für die Überlassung!

 

Editorial

Demokratie oder Tricksereien? Gefangenenchor oder Triumphmarsch? Nein, es geht uns hier nicht um die Bundestagswahlen – die werden anderenorts schon ernst genommen. Es gibt noch andere Orte in dieser Gesellschaft, an denen es um Demokratie und Beteiligung nicht zum Besten steht: Wir reden in dieser Ausgabe mehrmals über ver.di – allerdings nicht über Verdis Heimat Italien, schon gar nicht über Lampedusa.

Am Beispiel der Tarifverhandlungen Einzelhandel berichtet Anton Kobel, wie unbeirrt von innergewerkschaftlicher Willensbildung einige ver.di-FunktionärInnen im Organisationsbereich Handel ihre kompromisslerischen Vorhaben ohne ausreichende Mehrheiten voranzutreiben versuchen – obwohl die Streikbereitschaft der KollegInnen vor Ort wider Erwarten sehr hoch war. Wie wichtig ist das gerade in ver.di so oft beschworene Prinzip des „bottom up“? Was zählen Offene Briefe von ehren- und hauptamtlichen FunktionärInnen zur Kritik des Tarifvertrags zur Leiharbeit? Welche Gewerkschaft wollen die vielen im Streik neu eingetretenen Kolleginnen und Kollegen, und welche finden sie vor?

Über solche Fragen, aber auch über konkrete Probleme der betrieblichen und gewerkschaftlichen Auseinandersetzungen im Einzelhandel, über Möglichkeiten, sich und die Verhältnisse zu bewegen in der allgemeiner werdenden Vernichtungskonkurrenz, wollen wir auf unserem Kooperations-Seminar (siehe letzte Seite) vom 15.-17. November diskutieren.

Schon in dieser Ausgabe nehmen wir uns dagegen das US-amerikanische Gesundheitssystem und am 2. Oktober dann in Frankfurt a.M. das deutsche Gesundheitswesen vor (siehe die Veranstaltungsankündigung auf Seite 7), auf dass die noch real existierenden Differenzen zwischen beiden und damit das, was zwischen Plan und Markt an Demokratischem aufscheint, Anlass für Bewegung bieten.

Zum Schluss noch eine Bitte an unsere AbonnentInnen: Schickt Eure Email-Adresse an die unsere, also an express-afp@online.de! Das würde uns mitunter die Kontaktaufnahme erleichtern und außerdem unsere schmale Portokasse schonen. Dafür ein ausgesprochenes Danke!

 

express 9/2013