Inhalt express 9/2014

express 9/2014

Gewerkschaften Inland

Betriebsspiegel

Internationales

  • Maren Kirchhoff: »Konventionell weiter?« –Gewerkschaften und Care: transnationale Organisierung und die ILO-Konvention 189 S. 2
  • Peter Hoffmann: »Abgesang einer Religion« –über die Privatisierung des englischen NHS S. 6
  • »System der westlichen Firmen« – Interview mit Thomas Seibert zum Kampf um Entschädigung der Opfer der globalisierten Textilproduktion S. 14
  • »Wir stehen am Anfang« – Aufruf von IGM, ver.di, DGB und medico international S. 14

Rezensionen

  • Johannes Schulten: »Militante Collage« –über ein Buch zu Betriebsbesetzungen in Argentinien von Juan Pablo Hudson S. 6
  • Frank-Uwe Betz: »Im Lager bei Mannheim« –über zwei Bücher zur lokalen NS-Geschichte S. 16

Bildnachweise: Illustriert ist diese Ausgabe mit Aufnahmen aus Pakistan, die uns freundlicherweise von Thomas Seibert überlassen wurden. Zu sehen sind Bilder von Treffen mit Hinterbliebenen der Brandkatastrophe in einer Textilfabrik, die um die Anerkennung ihrer Entschädigungsansprüche kämpfen (s. Interview auf S. 14). Darüber hinaus zeigen die Fotos die Arbeitsplätze von Webern und Schiffsabwrackern, die sich ihre kargen Hütten aus dem Schrott bauen, der übrig bleibt, wenn sie die ausgemusterten Schiffe mit einfachstem Werkzeug in ihre Einzelteile zerlegt haben.

 

Editorial

Geneigte Leserinnen und Leser,

der Plumpsack geht um in Frankfurter Zeitungsredaktionen: Nach dem Kahlschlag bei der Rundschau erwischt er jetzt die große „Zeitung für Deutschland“. Die FAZ hat einen Abbau von 200 Stellen angekündigt, um 20 Millionen Euro im Jahr zu sparen. Was für ein Glück: Der express verfügt weder über einen dreistelligen Stab an MitarbeiterInnen noch über Millionenbeträge, wir kommen also gar nicht in Versuchung, Schulden im „hohen einstelligen Millionenbereich“ machen.

Um uns dennoch gegen den branchenüblich gewordenen Gang ins „faule Ei“ zu wappnen, könnt Ihr helfen: Weist potentielle AbonenntInnen auf die neuen Abo-Konditionen hin! Es gibt Buchgeschenke, egal, ob die Neuen sich werben lassen oder den Schein einfach selbst ausfüllen.

Der bescheiden ausgestattete express würde ohnehin nicht funktionieren, wenn es nicht Monat um Monat zahlreiche Beiträge gäbe, die uns ohne monetäre Gegenleistung zur Verfügung gestellt werden. Diesmal z.B. von Julika Bürgin, deren Vortrag über emanzipatorische gewerkschaftliche Bildungsarbeit uns an fortschrittlichere Zeiten (ob nun in der Zukunft oder in der Vergangenheit) genauso erinnert wie Rudolf Walthers Text über Viktor Agartz. Aber auch Berichte über verhaltene Landgewinne in der Gegenwart: Maren Kirchhoff stellt die ILO-Konvention zu den Rechten von Hausarbeiterinnen vor, und Johannes Schulten führt uns mit seiner Rezension anhand der argentinischen Betriebsbesetzungs-Bewegung vor Augen, was passiert, wenn die Beschäftigten „zu Unternehmern verdammt“ sind.

Andere Kämpfe sind noch nicht so weit, aber auch nicht verloren: So das Ringen der Geschädigten im System globaler Textilproduktion, die von den Verantwortlichen in Deutschland auf schäbige Weise hingehalten werden – jetzt aber Unterstützung der Gewerkschaftsspitzen hierzulande erfahren, wie Thomas Seibert im Interview schildert. Den Solidaritätsaufruf dokumentieren wir ebenfalls, sein Titel könnte auch manch anderen Artikel überschreiben: „Wir stehen am Anfang“ – und dem wohnt bekanntlich ein Zauber inne, wie Julika Bürgin in ihrem Rückgang auf die unabgegoltenen Ansprüche emanzipatorischer gewerkschaftlicher Bildungsarbeit der 60er und 70er Jahre ganz gegenwärtig zeigt.

2014-09_Buergin_Elefant-im-Seminarraum_Bildung

2014-09_Hien_Verursacherprinzip

2014-09_Kunkel_Absahner-des-Pflege-Notstands

09_2014_express