Buchvorstellung: KlassenLos – Sozialer Widerstand von Hartz IV bis zu den Teuerungsprotesten

„Heißer Herbst“, soziale Wut, gar Aufruhr aufgrund von Verarmung – was für die einen ein Schreckgespenst ist, kann für jene, die eine soziale und radikale Änderung der Verhältnisse anstreben, nur wünschenswert sein. Der Sammelband liefert die Darstellung und Analyse von
20 Jahren sozialen Widerstands gegen Verarmung.

Vor der Hartz IV-Einführung 2005 brachten arme Menschen besonders im Osten ihre angestaute Wut auf die Straße. Die Erfahrungen aus dieser Zeit machen deutlich, was möglich wäre, wenn das individuelle Leiden an Armut in kollektiven Widerstand umschlägt. 20 Jahre später rollt eine Teuerungswelle über Deutschland, doch der „revolutionäre“ Funke zündet nicht. Arme Bevölkerungskreise, die am meisten unter Inflation und Preissteigerung leiden, halten sich zurück, fühlen sich weder von linken Protestformen inspiriert, noch von rechten Aufmärschen angesprochen.

Es zeigt sich nicht zum ersten Mal, „dass die Krisensituation, die materielles Elend schafft, nicht an sich selber die Revolution produziert.“ (Hans-Jürgen Krahl)
Über 20 Autor*innen des Buches „KlassenLos“ dokumentieren Erfahrungen, Ergebnisse und Lehren
aus 20 Jahren sozialem Widerstand. Wie können Wege zu wirksamer Gegenwehr eröffnet werden, die angesichts des aktuell angesagten „Endes der Sozialreformen“ überlebensnotwendig sein wird?

Mit Torsten Bewernitz, Harald Rein und Hinrich Garms.

KlassenLos – Sozialer Widerstand von Hartz IV bis zu den Teuerungsprotesten
Hg.: Anne Seeck/Peter Nowak/Gerhard Hanloser/Harald Rein

Wann: Dienstag, 24. Oktober 2023, 19.00 Uhr

Wo: Wittelsbacherallee 27 (DFG/VK), 60316 Frankfurt am Main