…wir wollen nur Euer Bestes…

Spendenaufruf für den express

Frankfurt am Main, im September 2017

Liebe Leserinnen und Leser,

wir wollen nur Euer Bestes – Euer Geld!

Wieder geht ein Jahr mit vielfältigen sozialen Auseinandersetzungen zu Ende. Deutschland wähnt sich dabei schon beinahe in der Vollbeschäftigung und Frankreich will dem folgen. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron will sich bei seiner Arbeitsmarktreform, wie er verlauten lässt, nicht von ‚Extremisten, Zynikern oder Faulpelzen‘ aufhalten lassen. Für die extreme und wo nötig auch gebührend zynische Kritik an diesen Zeiten werden wir im express sicher auch in Zukunft einige Faulpelze finden, die sich diesem ‚Lauf der Dinge‘ entgegenstellen und für eine andere Zukunft einsetzen!

Nicht nur in der Linken gibt es seit einiger Zeit eine Renaissance der Klasse. Und das trotz der ewigen Versuche – von rechts bis ‚links‘– zu beweisen, dass es Klassen nicht mehr gibt oder dass der Begriff ‚Klasse‘ in ‚unserer‘ so modernen Welt unbrauchbar sei. Nicht zuletzt nach dem Buch von Didier Eribon wird die Klasse wieder entdeckt, sei es für die höchstpersönliche biographische Selbstvergewisserung („Sag mir, wo Du stehst…“) oder um sie in Dienst zu nehmen für die Verschiebung des gesellschaftlichen Ganzen nach rechts. Gewiss, die meisten Begebenheiten, von denen der express zu berichten weiß, lassen sich auch mit dem Etikett ‚Klassenkampf‘ versehen, doch bewegt uns dabei anderes als die erneute Instrumentalisierung der Klasse für dieses oder gar jenes. Um aus Sympathie für das emanzipatorische Potential des „Konzepts“ auch mehr werden zu lassen und aus der weiten Welt der Klassenkämpfe hilfreiche Schlüsse ziehen zu können, bedarf es vielmehr des Blicks auf die Widersprüche im Konkreten, und wir hoffen nach wie vor, mit dem express dazu einen guten Beitrag zu leisten.

Auch im 55. Jahr seines Bestehens hält der express daran fest, dass brauchbare Emanzipationskonzepte nur mit einer Vorstellung der Befreiung in und von der Lohnarbeit zu haben sind und dass die alte Idee gewerkschaftlicher Organisierung in dieser Perspektive von bleibender Aktualität ist.

Dabei ist der express unabhängig von Gewerkschaften und politischen Parteien – und dies soll auch so bleiben. Auch deshalb ist unser Projekt auf Spenden angewiesen. Der express trägt sich finanziell leider nicht allein über die Einnahmen aus den Abonnements, und wie Ihr vermutlich wisst, beschränken sich unsere Aktivitäten nicht auf die Herstellung der Zeitung. Mit Diskussionsveranstaltungen, Filmvorführungen, Tagungen, Seminaren und Konferenzen, oft in Kooperation mit anderen, mischen wir uns ins politische Handgemenge ein und arbeiten an Bildung und Aufklärung im Interesse einer anderen Welt, die zu entdecken und zu fördern praktisches Engagement verdient: Mitglieder der express-Redaktion sind aktiv im Forum Arbeitswelten, das sich um internationale Solidarität unter Arbeiter*innen in China und Deutschland bemüht; andere sind bei transnationals information exchange (tie e.V.) dabei und beteiligen sich am internationalen Austausch und der Vernetzung gewerkschaftlicher Basis-Aktivist*innen entlang der Wertschöpfungsketten im Einzelhandel, in der Textilproduktion oder auch im Logistik- und Verkehrssektor – im gemeinsamen Interesse von KundInnen und ProduzentInnen. Wir machen mit im Bündnis „Krankenhaus statt Fabrik“, das die aktuellen Auseinandersetzungen in Kliniken mit seiner Expertise begleitet und den Gedanken „guter Arbeit“ mit Kämpfen für Personalbemessung auch in andere Branchen zu tragen versucht, sind bei der Planung und Durchführung der „Streikkonferenzen“, einem zur Institution mit bundesdeutscher Relevanz und Ausstrahlung gewordenen ‚Markt der Möglichkeiten‘ für die Entwicklung neuer Arbeitskampfformen gewordenen Konferenz der RLS involviert, leisten mit unseren Publikationen und Veranstaltungen einen Beitrag zur Solidarität mit den Troika-gebeutelten Beschäftigten in Griechenland oder den KollegInnen in Frankreich, denen Austeritätspolitik und ein blaues Jobwunder Made in Germany noch bevorstehen.

All das kostet mehr Geld, als wir haben. Und auch wenn Geld bekanntlich nicht alles ist, ohne Geld geht’s vorerst leider nicht: Wir bitten Euch deshalb herzlich, den express mit einer steuerabzugsfähigen Spende zu unterstützen! (Für Spendenbescheinigungen unter 200 Euro reicht im vereinfachten Verfahren ein Kontobeleg und unser Formular, s. Homepage – für Spenden über 200 Euro verschicken wir unaufgefordert eine Spendenbescheinigung)
Wenn Ihr neue Abonnent*innen werben könntet, wäre das ebenfalls toll. Denn mehr Abonnent*innen sind die beste Sicherung der Zukunft des express. Wir schicken Euch dazu gerne kostenlose Probeexemplare zum Schnuppern und Weiterverteilen zu, und über Werbung auf Veranstaltungen freuen wir uns noch viel mehr – ein Anruf oder eine Mail genügen.

Um über unsere kleine Jahresbilanz hinaus regelmäßig über unsere Aktivitäten im Bilde zu sein, empfehlen wir einen Besuch unserer Homepage unter www.express-afp.info– damit Ihr wisst, wohin Eure Unterstützung fließt.

Wir möchten uns bei Euch schon im Voraus für Eure Unterstützung bedanken und wünschen Euch und uns nicht nur eine erfolgreiche Spendensammlung, sondern einen guten Jahresabschluss und ein noch besseres neues Jahr!

Die Redaktion des express und der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft für politische Bildung (AFP) e.V.

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