2021: Der express hebt ab!

Spendenaufruf

Frankfurt am Main, im November 2020

Geneigte Leserinnen und Leser,


Gewerkschaften gelten gemeinhin als Dinosaurier: Schwerfällig, veraltet, mindestens vom Aussterben bedroht, wenn nicht bereits ausgestorben, zu groß und schwerfällig, aber keineswegs »too big to fail«.
Dabei wissen wir ja schon lange, dass nicht alle Dinosaurier ausgestorben sind: Unser Logo und Maskottchen, die Schildkröte, eine Unterform der Sauropsida, existiert seit 220 Millionen Jahren. Die Existenz des Menschen, Homo Sapiens, ist dagegen erst seit 300.000 Jahren belegt. Eine Schildkröte kann weit über 100 Jahre alt werden. Der express ist erst 58 und müsste seine besten Jahre noch vor sich haben.
Früher haben wir mal gelernt, dass der berühmte Kometeneinschlag auf der mexikanischen Halbinsel Yucatan den Dinosauriern (mit Ausnahme der Krokodile und eben der Schildkröten) endgültig den Garaus gemacht hat. Neuere Forschungen legen nahe, dass dem nicht so war: Dinosaurier sind mitnichten ausgestorben, weil sich ihre Umwelt drastisch verändert hat. Im Gegenteil: Sie bewiesen sich als höchst anpassungsfähig und entwickelten sich weiter zu besonders erfolgreichen Tieren auf unserem Planeten – zu Vögeln.


Kann das eine Gewerkschaftszeitung auch? Wir sind überzeugt: Ja klar! Der Kometeneinschlag, der uns das Weiterleben in bisheriger Gestalt unmöglich macht, kommt vielleicht nicht ganz so plötzlich wie jener, der den Dinos Flügel wachsen ließ, dennoch zwingt er uns auf neue Wege. Und wer weiß, vielleicht erweisen sie sich sogar als Pfade in ein langes Leben. Etwas weniger prosaisch ausgedrückt: Wir wollen den express als linke Gewerkschaftszeitung weiterentwickeln, müssen dabei aber wegen der knappen Finanzen die Kostenstruktur der Zeitung umbauen. Wir planen daher, den express überwiegend auf Grundlage ehrenamtlicher Redaktionsarbeit weiter herauszugeben. Uns ist klar, dass dies eine große Herausforderung ist, aber: Aufgeben ist keine Option, politisch wird die Zeitung gebraucht, wie uns die Rückmeldungen auf unsere Beiträge, Initiativen und Interventionen zeigen. Wir hoffen dabei auf Eure Unterstützung. Unsere Geldsorgen sind akut, wir brauchen vor allem finanziellen Support. Wir brauchen aber auch weiterhin die Resonanz unserer Leserinnen und Leser – und die Zuarbeit unserer AutorInnen und GesprächspartnerInnen, ohne deren Sachverstand der express nicht wäre, was er ist, ohne die aber auch der aktuell mehr denn je beflügelnde Austausch über Betriebs-, Branchen- und Landesgrenzen hinaus ein ganzes Stück ärmer wäre.


Wir wollen also – wie gesagt – fliegen lernen, und zwar mit Euch. Das geht, auch mit einer Umstellung unserer Redaktions- und Bildungsarbeit auf großteils ehrenamtliche Arbeit, nur gemeinsam, mit Eurer Hilfe. Trotz Einsparungen und neuer Finanzierungskonzepte gilt dies auch für materielle Hilfe. Wie in jedem Jahr erbitten wir daher Eure Spenden, um den express weiterführen und zu neuen Höhenflügen führen zu können.


Mit solidarischen Grüßen, Eure express-Redaktion

Bankverbindung: express / AFP e.V. – Sparda-Bank Hessen eG,

DE28 5009 0500 0003 9500 37, GENODEF1S12 – Stichwort: SPENDE